Später vertrat Otto Beck die Gemeinde, bis er 1976 starb. Leider sind keine Dokumente aus der kommunistischen Zeit erhalten. Was wir wissen, stammt aus mündlicher Überlieferung. Wenige jüdische Bürger von Saaz überlebten den Holocaust, so Otto Beck, der aus Auschwitz zurückkam. Die meisten Heimkehrer wanderten jedoch bis 1949 nach Israel oder in andere westliche Staaten aus. Die Gebliebenen fanden sich zu einer neuen israelitischen Gemeinde unter dem Vorsitz von Karel Körper († 1950) zusammen. 1947 wurde die israelische Kultusgemeinde Saaz wieder staatlich anerkannt. Bis 1954 fanden regelmäßig Gottesdienste im Gebäude neben der Synagoge statt, wo sich früher die jüdische Schule und das Rabbinat befanden. Jindøich Kohn († 1955) war „Vorsager“ (Vorleser aus der Thora). Später vertrat Otto Beck die Gemeinde, bis er 1976 starb. Leider sind keine Dokumente aus der kommunistischen Zeit erhalten. Was wir wissen, stammt aus mündlicher Überlieferung.
1961 gab es nur noch drei jüdische Gemeinden in Böhmen: Prag, Pilsen und Aussig. Nach der Wende organisierten sie sich in der „Föderation jüdischer Gemeinden in der Tschechischen Republik“. Heute sind wieder zehn Gemeinden aktiv. Für Saaz ist die Gemeinde Teplitz zuständig, zu der 121 Mitglieder gehören. In Saaz leben davon nur die Schwiegertochter von Otto Beck mit ihren Kindern Gabriela und Renata Beck.
Quellen: Ernst Mändl/ Heinrich Schwenger: Die Geschichte der Juden in Saaz, in: Hugo Gold (Hg.), Die Juden und Judengemeinden Böhmens in Vergangenheit und Gegenwart, Brünn 1929-1934
|